Als „aktionistisch und überstürzt“ kritisierte der Vorsitzende des Trägerverbundes Projekt Innenstadt, Jean Jaques de Chapeaurouge, auf der Mitgliederversammlung der Organisation am 02. Dezember 2020 die Sperrung des Jungfernstiegs und von Teilen des Passagenviertels für den Individualverkehr. Das Erscheinungsbild des eingerichteten Provisoriums sei eine Verschandelung des Jungfernstiegs, ein Vergehen an Hamburgs stadtbildprägendem Erbe. Keine andere Stadt würde daran denken, ihre Prachtstraße derart zu vergewaltigen.
Das durch den nicht zu Ende gedachten Eingriff erzeugte Verkehrschaos schade dem Einzelhandel, der als Folge der Corona-Pandemie ohnehin um seine Existenz kämpfe.
Der Verband, so de Chapeaurouge, lehne eine Herausnahme des Individualverkehrs aus Teilen des Jungfernstiegs und des Passagenviertels keineswegs grundsätzlich ab. Voraussetzung sei aber ein schlüssiges Gesamtkonzept für den Innenstadtverkehr. De Chapeaurouge appellierte an die Politik, den Feldversuch abzubrechen und nach dem Weihnachtsgeschäft in eine konstruktive Diskussion über die künftige Verkehrsführung in der westlichen Innenstadt einzutreten.