Auch Hamburg hat mit seinem »Lichtkonzept für die Hamburger Innenstadt« und der Einsetzung eines Lichtbeirats der Bedeutung des Lichts für die Herstellung eines charakteristischen Nachtbildes der Hamburger Innenstadt Rechnung getragen. Ziel des Lichtkonzepts ist es, durch angemessenen und gezielten Einsatz von Licht Stadtgestalt und spezifische Stadtcharakteristika sowie stadtbildprägende Räume und Bauten kenntlich zu machen. Stadtstrukturelle und architektonische Elemente sollen im Nachtbild durch Licht akzentuiert und gestärkt werden.
Der Trägerverbund Projekt Innenstadt hat diese Thema mit seinem Projekt »Neues Licht für die Mönckebergstraße« im Jahre 2006 aufgegriffen. In einem vom Trägerverbund ausgeschriebenen internationalen Realisierungswettbewerb wurden 5 Lichtplanungsbüros aus Deutschland, England, Österreich und Italien um Vorschläge für ein Beleuchtungskonzept für die Mönckebergstraße, Hamburgs älteste, größte und architektonisch geschlossendste Einkaufsstraße, gebeten. Gefordert waren Vorschläge für ein multifunktionales, integriertes Beleuchtungskonzept zur Akzentuierung der Fassaden mit ihren skulpturalen, plastischen Gestaltungen, zur Heraushebung der Alleebäume, zur Beleuchtung von Fußwegen und Straße. Das »Neue Licht’« sollte, z.B. mit Hilfe von Farben, auch Elemente einer Eventbeleuchtung (»Weihnachtsbeleuchtung«) enthalten. Erwartet wurden Vorschläge für eine attraktive Rauminszenierung durch Licht mit dem Ziel der Profilierung der Mönckebergstraße und ihrer stärkeren Durchsetzung als eigenständige, unverwechselbare Marke.
Der am 3. November 2006 von einem Preisrichtergremium aus jeweils 6 Fach- und Sachpreisrichtern bestimmte Siegerentwurf wurde indessen nicht weiter verfolgt, weil sich im Zuge der Umsetzung der Gestaltungsvorschläge zeigte, dass es sowohl technischen als auch gestalterischen Änderungsbedarf gab. So konnten die Vorschläge für eine »Eventbeleuchtung« nicht überzeugen, teilweise fehlten sie ganz. Auch berücksichtigte keiner der Vorschläge die LED-Technik. Es bedurfte zahlreicher Gespräche, bis schließlich zwei renommierte Leuchtenhersteller aus Italien und Deutschland ihre Vorschläge in einer Probebeleuchtung vor Vertretern der Grundeigentümer der Mönckebergstraße, der Geschäftsleute und der Vertreter von Behörden präsentieren konnten. Die Präsentation fand am 23. März 2010 in Höhe des Barkhofs in der Mönckebergstraße statt.
Am 01. Juli 2010 bewertete der Lenkungsausschuss »Neues Licht für die Mönckebergstraße« die Reaktionen der Teilnehmer der Probebeleuchtung und kam einstimmig zu dem Ergebnis, die Umsetzung der Vorschläge des italienischen Leuchtenherstellers IGUZZINI zu empfehlen.
Das Konzept bedurfte allerdings nach Überzeugung der Kaufmannschaft noch der Ergänzung durch eine gestalterisch anspruchsvolle Winterbeleuchtung.
Als Ergebnis einer intensiven Auseinandersetzung mit nationalen und internationen Lichtkonzepten verständigten sich die Grundeigentümer und Einzelhändler der Mönckebergstraße in enger Abstimmung mit der Stadtentwicklungsbehörde und dem Bezirksamt Hamburg-Mitte auf eine Winterbeleuchtung, die als Spezialanfertigung weltweit einmalig ist.
Zudem setzte sich im Laufe des siebenjährigen Diskussionsprozesses die Überzeugung durch, dass im verschärften Wettbewerb um die Gunst der Verbraucher neben der Hebung des städtebaulichen und architektonischen Potentials der Mönckebergstraße auch die Aufenthaltsqualität für die Besucher verbessert werden sollte: Ein geschlossenes Möblierungskonzept mit neuen Sitzgelegenheiten und Pflanztöpfen, zusätzliche Reinigungsleistungen, Einsatz von Service-Mitarbeitern als Ansprechpartner für Besucher und Kunden, laufende Pflege der die Mönckebergstraße flankierenden Sumpfeichen und Platanen sowie andere Maßnahmen mehr sollen dazu beitragen, die Mönckebergstraße in ihrer Bedeutung als einen Einkaufsstandort von europäischem Rang zu festigen und weiterzuentwickeln.
Die Finanzierung dieser Maßnahmen erfolgt im Wege des in Hamburg überaus erfolgreichen Modells des Business Improvement District (BID), dessen Einrichtung der Senat im November 2017 durch Rechtsverordnung beschlossen hat.
In einer Pressekonferenz der Behörde für Stadtentwicklung und Wohnen wurde das BID Mönckebergstraße am 10. November 2017 der Öffentlichkeit vorgestellt. Dr. Dorothee Stapelfeldt, Senatorin für Stadtentwicklung und Wohnen führte bei dieser Gelegenheit u.a. aus: »Die Mönckebergstraße ist bereits durch ihre Architektur in Deutschland unverwechselbar. Mit der neuen Straßen- und Fassadenbeleuchtung und vielen weiteren Maßnahmen soll sie neue Maßstäbe setzen und für alle Hamburgerinnen und Hamburger und Besucher noch attraktiver werden. Ich freue mich, dass sich die privaten Grundstückseigentümer zusammen mit dem Einzelhandel zu diesem großen und mutigen Schritt entschlossen haben«. Und Ludwig Görtz, der damalige Vorsitzender des Trägerverbundes Projekt Innenstadt, der das BID Mönckebergstraße mit einem Budget von mehr als 10,3 Millionen Euro initiiert hatte: »Das vor 10 Jahren vom Trägerverbund gemeinsam mit der Stadt formulierte Ziel, die Attraktivität der Straße für ihre Besucher zu steigern, hat in diesen Jahren enorm an Bedeutung gewonnen. Was mit einer neuen Straßenbeleuchtung begonnen hatte, ist zu einem umfassenden Projekt geworden, dessen Umsetzung der Trägerverbund intensiv begleiten wird«.
Fotos: Otto Wulff BID GmbH
Der Trägerverbund Projekt Innenstadt hatte bereits im Jahr 2005 einen städtebaulichen Ideenwettbewerb für den Standort der City-Hochhäuser ausgeschrieben. Ziel war es, Ideen für die architektonische und städtebauliche Neugestaltung des City-Hofs nach Abriss der City-Hochhäuser zu gewinnen. Das Preisgericht unter dem Vorsitz von Christoph Ingenhoven, Düsseldorf, hatte den 1. Preis zwei Hamburger Architektur-Studenten zuerkannt, die vorgeschlagen hatten, durch eine Blockbebauung entlang des Klosterwalls das Kontorhausviertel abzuschließen und die historische Stadtkante wieder erkennbar zu machen.
INTERDISZIPLINÄRER WETTBEWERB FÜR STUDENTEN UND ABSOLVENTEN
Pressemitteilung
Der Trägerverbund fordert abseits aller Werturteile über die architektonische Qualität dieser Gebäude deren Beseitigung. Der Trägerverbund ist davon überzeugt, dass die Vorteile einer städtebaulichen Neuordnung des Areals der City-Hochhäuser mögliche Bedenken des Denkmalschutzes weit überwiegen.
Die Achse zwischen der östlichen City und der HafenCity über Lange Mühren, Johanniswall und Deichtorplatz ist die kürzeste Verbindung zwischen City und HafenCity. Ihr kommt für die Verknüpfung der beiden Stadtquartiere daher herausragende Bedeutung zu. Diese Verbindung wird zur Zeit nicht genutzt, weil die Strecke entlang der City-Hochhäuser geradezu unwirtlich ist. Um die Achse zu einer Lauflage zu machen, bedarf es an Stelle der 4 Hochhäuser einer geschlossenen Bebauung der westlichen Seite des Johanniswalls und attraktiver Erdgeschosszonen. Die innenliegende Passage der City-Hochhäuser ist funktionslos und ein Beispiel völliger Fehlplanung.
Die Schaffung von Wohnraum auf der durch eine Bebauung entlang des Klosterwalls lärmabgewandten Seite des Johanniswalls wäre eine wichtige Ergänzung des vorhandenen Wohnungsbestandes in der Altstädter Straße. Gemeinsam mit der Herstellung einer attraktiven Lauflage zwischen Mönckebergstraße und Deichtorplatz könnte ein urbanes Quartier entstehen. Zudem könnten unterirdische Stellplätze - zugänglich vom Klosterwall - geschaffen werden, um Burchardplatz und das Kontorhausviertel vom ruhenden Verkehr zu entlasten. Dies wäre ein Beitrag zur Aufwertung des Weltkulturerbes.
Der Trägerverbund appelliert an die Mitglieder der Hamburger Bürgerschaft, für einen Abriss der City-Hochhäuser zu votieren und damit den Weg freizumachen für die Herstellung eines attraktiven Quartiers und einer einladenden -kurzen - Verbindung zwischen östlicher Innenstadt und HafenCity.
Hamburg, d. 25. Februar 2016
Heinrich Grüter
Geschäftsführer
Gegenstand dieses städtebaulichen Ideenwettbewerbs war die bauliche und städtebauliche Neugestaltung des innerstädtischen Grundstücks der City-Hof Häuser in Hamburg unter Einbeziehung des direkten Umfeldes. Durch eine Neuordnung der städtebaulichen Situation und konkrete Bebauungsvorschläge wünscht der Trägerverbund eine Neuausrichtung des Standortes und eine Aktivierung der ungenutzten Potentiale zur Stärkung der gesamten Hamburger Innenstadt.
Das Grundstück, das eine wichtige städtebauliche Lage als Eingangssituation für die gewachsene Innenstadt und Scharnier für die Nachbarquartiere hat, weist derzeit im baulichen Bestand und im direkten Umfeld große Defizite auf.
Die Wettbewerbsteilnehmer waren gefordert Lösungsansätze anzubieten für
1. Preis: Entwurf von Kim Kyung-Ae und Max Nalleweg
Der Anfang ist gemacht:
Der Trägerverbund Projekt Innenstadt e.V. läutet die öffentliche Diskussion über die zukünftige Entwicklung des Standortes der City-Hof Häuser am Klosterwall in Hamburg ein. Am Freitag, den 21.10. fand die Preisgerichtssitzung zum städtebaulichen Ideenwettbewerb unter Studenten und Absolventen statt. Die renommierten Juryteilnehmer haben gemeinsam mit dem Preisgerichtsvorsitzenden, dem Düsseldorfer Architekten Christoph Ingenhoven, entschieden.
Den ersten Preis erhielten die Hamburger Studenten Kim Kyung-Ae und Max Nalleweg mit ihrer Arbeit.
Aus der Begründung des Preisgerichtes:
»Die Arbeit überzeugt in ihrer konzeptionellen Herleitung bis hin zur architektonischen Ausformulierung. Die Idee der polygonalen Figuren wirkt auch zum Klosterwall hin stadträumlich stärkend, was auch einerseits durch die Höhenentwicklung und andererseits mit der profilierenden Stadtkante gestützt wird. Der Eingang ins Quartier im Norden, wie auch der südliche Abschluss unter Einbeziehung des bestehenden Gebäudes des Bauer Verlages dient geschickt, um den Fußgängerfluss vom Bahnhof zur Hafencity zu führen.«