Mitgliederversammlung des Trägerverbundes am 22. Juni 2023

Mitgliederversammlung des Trägerverbundes am 22. Juni 2023

Sehr geehrte Damen und Herren,

im Mittelpunkt der Mitgliederversammlung standen der Tätigkeitsbericht des Vorsitzenden, Jean Jaques de Chapeaurouge und – im öffentlichen Teil – der mit Power-Point-Präsentation unterstützte Vortrag von Stadtentwicklungssenatorin Karen Pein mit dem Titel „Leitbild Innenstadt – wo wollen wir hin?“ 

In seinem umfassenden Geschäftsbericht appellierte der Vorsitzende an die Politik, auf das Engagement und die Investitionen der privaten Wirtschaft in die Zukunft der sich wandelnden Innenstadt angemessen zu reagieren, indem sie 

  • die Zentralität des Stadtkerns als Herz der Innenstadt stärkt, 
  • durch infrastrukturelle Maßnahmen dafür sorgt, dass die zentralen Bereiche der Innenstadt zusammenwachsen und nicht Insellösungen nebeneinander existieren und
  • die Verkehrspolitik an den Bedürfnissen der Metropole ausrichtet.  

De Chapeaurouge kritisierte noch einmal die Standortentscheidung für das Naturkundemuseum in der HafenCity. Eine solche Einrichtung gehöre in die Kerncity als zentraler Besuchermagnet ebenso wie als wesentlicher Beitrag zur notwendigen größeren Nutzungsvielfalt der Innenstadt. 

Vor dem Hintergrund der bevorstehenden Inbetriebnahme des südlichen Überseequartiers verwies der Vorsitzende auf die fehlende Anbindung dieses Projekts an die gewachsene Innenstadt. In den 8 Jahren seit der Senatsentscheidung für das südliche Überseequartier sei 

für dessen Integration in die Innenstadt nichts getan worden. Erst jetzt beginne die Diskussion über die sog. Domachse. Vom Ergebnis werde es entscheidend abhängen, ob das Überseequartier Teil der Innenstadt werde oder ein Sonderstandort neben der Innenstadt.

Breit setzte sich de Chapeaurouge mit der Verkehrspolitik auseinander. Er forderte noch einmal ein ganzheitliches, großräumiges Verkehrskonzept, das die unterschiedlichen Verkehre koordiniere und die Bürger als Betroffene mitnehme. 

Die Rollen der Kultur und der Kirchen für eine lebendige Innenstadt seien noch nicht entdeckt; deren Potential müsse gehoben werden. 

De Chapeaurouge entwickelte in seinem Bericht auch den Gedanken, der bedeutenden Sammlung des Museums für Kunst und Gewerbe auf dem Domplatz ein neues zeitgemäßes  Zuhause zu geben. 

In seinen Ausführungen zur Wohnungspolitik führte der Vorsitzende u.a. aus, dass eine Überbauung der Ost-/West-Achse, bestehend aus Willy-Brandt-Straße und Ludwig-Ehrhard-Straße Platz für 50.000 Innenstadtbewohner böte und die gewachsene Stadt wieder zusammenbinde. 

Der Wortlaut des Tätigkeitsberichts des Vorsitzenden ist diesem Rundschreiben angefügt.

Im weiteren Verlauf der Mitgliederversammlung wurden die Rechnungslegung 2022 und der Bericht der Rechnungsprüfer zustimmend zur Kenntnis genommen. Vorstand und Geschäftsführung wurden einmütig entlastet. Dem Etat-Voranschlag 2023 wurde ebenfalls einstimmig zugestimmt. 

Die vom Vorstand der Mitgliederversammlung vorgeschlagene Neufestsetzung der Beitragsordnung des Trägerverbundes ab 2024 wurde ebenfalls einstimmig befürwortet. 

Die nach Ablauf der 2-jährigen Amtszeit turnusmäßig durchzuführenden Vorstandswahlen ergaben – bei jeweiliger Enthaltung der Betroffenen – einstimmige Ergebnisse. Gewählt wurden:

  • Jean Jaques de Chapeaurouge, Gutrufhaus-Gesellschaft (Erster Vorsitzender)
  • Mathias Bach, Kontorhausverwaltung Bach (stellvertretender Vorsitzender)
  • Nicole Unger, NCU Immobilienkonzept (stellvertretende Vorsitzende)
  • Dennis Barth, Procom Invest
  • Lars Braun, BRAUN Hamburg

Für das Rechnungsjahr 2023 wurden Dr. Sebastian Binger (Otto Wulff BID Gesellschaft) und André Elbin (TECNO Beteiligungsgesellschaft) einstimmig zu Rechnungsprüfern gewählt. 

Im öffentlichen Teil der Mitgliederversammlung gab Senatorin Karen Pein, Präses der Behörde für Stadtentwicklung und Wohnen, vor dem Hintergrund des Handlungskonzepts Innenstadt 2020 einen Ausblick auf die künftigen Handlungsfelder bei der Entwicklung der Innenstadt. Dabei unterstrich sie u.a. mit Nachdruck die Notwendigkeit, die unübersehbaren konzeptionellen und baulichen Entwicklungsmaßnahmen in der Innenstadt in einer Kommunikationskampagne gezielt der Öffentlichkeit zu vermitteln, um ein positives Bild des sich wandelnden Zentrums ins öffentliche Bewusstsein zu rücken. 

Mit freundlichen Grüßen 
gez. Heinrich Grüter